{Pressereise Dolomiten}


Südtirol: Speck, Dolomiten & Erinnerungen


Grias di im Antholzertal – Südtirol pur. Nach den wunderschönen Tagen in Lana führt uns unsere Reise weiter in Richtung Heimat und zwar ins bergige Antholzertal, dass als Sportregion für Biathlon und für wunderschöne Bergregionen, wie die Dolomiten, bekannt ist.


Südtiroler Speck


Wir checken im frisch renovierten Hotel Autentis in Rasen im Antholzertal ein – als eine der allerersten Gäste in diesem Sommer und in unserem kuscheligen Zimmer sogar als allererste Bewohner, genießen wir ein paar Tage im familiengeführten Hotelbetrieb. Familie Steiner, Inhaber der Metzgerei Steiner ist eine der vier Familien und damit Betriebe die in Südtirol den typischen Südtiroler Speck herstelllen. Das Tradtitionsprodukt ist eines der ursprünglichen Südtiroler Erzeugnisse mit g.g.A. Auszeichnung. Das Produkt mit geschützter, geografischer Angabe = g.g.A. ist unverwechselbar im Geschmack, steht für typische Südtiroler Lebens- und Genusskultur und ist tief mit den Südtiroler Traditionen verbunden. Bei einer typischen Südtiroler Marende, also Nachmittagsjause verkosten wir die verschiedenen Specksorten in der frisch renovierten Stube der Metzgerei Steiner und bekommen einen Einblick in die typische Speckherstellung. Das Geheimnis des Südtiroler Specks liegt in seiner typischen Gewürzkruste, die aus einer Mischung aus Rosmarin, Lorbeer, Wacholder, wenig Salz und Pfeffer besteht. Die leichte Räucherung und die langsame Reifung mit viel frischer Bergluft machen den Südtiroler Speck weithin über die Grenzen bekannt. Für mich ist die Speckerzeugung dabei gar nicht neu, ich kenne das aus meiner Kindheit – meine Oma hat immer selbst Speck geräuchert – hier in Südtirol wird der Prozess noch immer von Hand gemacht – wenn auch im größeren Stil, wie wir später in der hauseigenen Metzgerei feststellen. Mit einem Pferdeknochen wird der Speck auf seinen Reifegrad hin überprüft und darf sorgfältig wochen- bis monatelang reifen.


Hotel Autentis


Das Hotel Autentis in Rasen im Antholzertal ist nicht ganz neu, aber dafür neu renoviert. Zwölf Jahre hat die Familie darauf gewartet den denkmalgeschützten Gebäudeteil erwerben zu können und hat zwei alte, denkmalgeschützte Bauernhäuser jetzt als Hotel- und Genussspot entwickelt. Dabei wurde besonderer Wert auf den Erhalt der traditionellen Gebäudestrukturen gelegt, wodurch ein sehr stilvolles Haus entstand. Familie Steiner legt dabei besonderen Wert darauf den Gästen ihre selbst produzierten Spezialitäten näher zu bringen und stellt damit eine natürlich Symbiose zwischen Tradition und Moderne her. Moderne Architektur, ein lässiger Pool und die neue Spa- und Relaxwelt verschmilzt mit typisch Südtiroler Baumerkmalen zu einem gelungenen, sehr gemütlichen Konzept. Besonders toll: die Zimmer im denkmalgeschützten Hotelteil. Das Haus kann vor allem auch für Familien und mit Kindern empfohlen werden. Die Zimmer sind durchwegs so konzipiert, dass man als Familie gemütliche Rückzugsorte hat und besonders die natürlich Materialien tun ihr Übriges für eine Wohlfühlatmosphäre. Das Hotel ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Sommer und zum Skifahren im Winter (Skigebiet Kronplatz).


Die Stadt Bruneck und sein Freilichtmuseum


Rund 15 bis 20 Autominuten vom Hotel Autentis liegt das Südtiroler Städtchen Bruneck. Bruneck ist der Hauptort des Pustertals und einen Besuch wert. Das kleine Städtchen verfügt über eine lebendige Hotellerie- und Gastronomieszene und ist ideal zum Shoppen und Flanieren. Als große Fans von Freilicht- und Outdoormuseen und besonders interessiert an der bäuerlichen Südtiroler Lebenskultur, besuchten wir das Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde – ein sehr weitläufiges Freilichtmuseum, dass sich mit Bauernhäusern, Handwerksstätten, Gärten, einem Herrenhaus und sogar Tieren dem Leben uns Werken in Südtirol in vergangenen Zeiten widmet. Hier bekommt man als Besucher einen tiefen Einblick in die Besonderheiten des Südtiroler {Bergbauern}Lebens und der damit verbundenen beschwerlichen Lebenskultur. Ich kann das Museum allen empfehlen, die interessiert an historischen Einblicken sind und gerne mehr über das Leben um die Jahrhundertwende erfahren wollen. Mehr Infos zum Museum hier.


Dinner im Restaurant b.local in Bruneck


Mitten in der Brunecker Innenstadt findet sich das Restaurant b.local an der Hauptstraße gelegen in einem sehr schönen, alten Gebäude. Das minimalistisch eingerichtete Restaurant ist spezialisiert auf heimische Produkte und typische Südtiroler Lebensmittel erzeugt von kleinen Bauern und lokalen Produzenten. Diese werden zu geschmacksintensiven und besonderen Kombinationen weiterverarbeitet. So genossen wir kreative Kombis wie Fisch in einer Lavendelsauce, Pasta mit Karotte und Kaviar sowie Saibling auf einem Kräuterbett. Wir können das Lokal für alle empfehlen, die auf mutige Kombinationen, geschmacksintensives Essen und eine lässige, junge Restaurantkultur wertlegen. Hier werden besonders kleine aber feine Betriebe aus Südtirol gestärkt und das Restaurant wurde bereits mehrfach für seine Innovationen ausgezeichnet.


Wanderung in den Südtiroler Dolomiten


Südtirol ist nicht nur aufgrund der Vorfahren meines Mannes für uns ein besonderer Platz, sondern auch ich habe hier familiengeschichtliche Hintergründe, die eine Wanderung in den Südtiroler Dolomiten schon lange auf meiner Bucket Liste stehen ließen. Der Hintergrund hierfür liegt im ersten Weltkrieg, denn hier hat mein Uropa als einer von sieben Soldaten aus seiner Kompanie den verehrenden und unvorstellbar grausamen Dolomitenkrieg überlebt. Er kam nach vielen Jahren schneeblind von diesen schrecklichen Jahren im Krieg zurück, wurde später Bauer, zeugte eine Großfamilie, darunter meinen Opa. Noch heute sind unzählige Spuren des Dolomitenkrieges in den Bergwelten sichtbar. Der Gebirgskrieg im ersten Weltkrieg zwischen 1915 und 1918 kann dort bis heute besichtigt werden. Freilichtmuseen und Gedenkstätten erinnern an den zermürbenden Stellungskrieg, der durch die Schneemengen und aufgrund der hohen Lagen als besonders schwierig galt. Als Kind habe ich den Schauplatz schon einmal besucht, damals noch mit meinem Opa, es war mir ein großes Anliegen als Erwachsener zurückzukommen.

Die Dolomiten sind freilich nicht nur mit Familien Historie ein absolut beeindruckender Platz und ihr Highlight, die drei Zinnen ein Must See, wenn man in Südtirol ist. So haben auch wir uns in die Berge aufgemacht und uns auf eine Wanderung in die Nähe der drei Zinnen begeben. Unzählige Wege und Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden führen zum Ausgangspunkt der beeindruckenden Bergspitzen, für die das Pustertal so berühmt ist. Unsere rund 3 stündige Wanderung führt uns zur Langalm – also zur Longolbe, wie die Einheimischen hier sagen. Sie liegt auf der Nord-West-Seite der drei Zinnen mit beeindruckendem Ausblick auf das (bei uns wolkenverhangene) Bergmassiv. Die renovierte Hütte ist nur zu Fuß erreichbar, ist Teil der von uns bewanderten drei Zinnen Umrundung und ist einen Besuch wert. Hier werkt ein 7-köpfiges Team, dass den gesamten Sommer über in der Hütte wohnt. In einer eigenen Backstube werden unzählige Kuchen- und Gebäcke selbst gemacht, wow. Alle Zutaten, alles für die Bewirtung und für Gäste muss hier per Kraxe (ein ursprüngliches Südtiroler Transportmittel) also Rückentrage, per eBike oder mit dem Helikopter transportiert werden und ist entsprechend aufwendig. Angekommen an der wunderschönen Alm genießen wir eine typische Südtiroler Jause und ich bin sehr dankbar diese Eindrücke hier (besonders durch den familiären Hintergrund) gewinnen zu dürfen. Die Gastgeber in der Langalm legen besonders viel Wert auf ultraregionale und heimische Südtiroler Produkte. Bei einer Linzerschnitte und einem ultrasaftigen Mohnkuchen aus der langalmeigenen Backstube lassen wird es ein wenig emotional am Berg und wir sind einmal mehr dankbar diese wunderschönen Eindrücke erleben zu dürfen. Ich kann jedem empfehlen sich auf eine Wanderung rund um die Zinnen zu begeben, möchte aber auch darauf hinweisen, dass hier hochalpines Gebirge eine entsprechende Ausrüstung und Vorsicht erfordert. Nicht selten dreht das Wetter in den Bergen, sodass man hier mit viel guter Planung eine wunderschöne Zeit am Berg erleben kann. Südtirol einmal mehr bist du wunderbar, hast uns tief beeindruckt und nachhaltige Erlebnisse beschert – bis bald du wunderschönes Südtirol.