{Pressereise}


Weinland Südburgenland –

Weinidylle deluxe


Nach dem Besuch im Mittelburgenland, im Blaufränkischland, geht es für uns nach Ungarn. Genauer gesagt führt uns nur der Weg über Ungarn, denn wir kommen nach einer kurzen Fahrt durchs Nachbarland im wunderbaren Südburgenland an. Im idyllischen Hügelland dreht sich jetzt nicht mehr alles um rassigen Rotwein, sondern hier werden auch weiße Reben angebaut, die sich gerne mit roten Raritäten mischen. Durch die weitläufige Landschaft zieht sich ein hügeliger Weinberg: der Eisenberg. Er ist namensgebend für die ganze Region rund um Deutsch-Schützen-Eisenberg. Dort entsteht seit dem Jahrgang 2009 „Eisenberg DAC“, die Bezeichnung für die herkunftstypischen Weine aus der Region. Für uns geht der erste Besuch gleich zu einem namhaften Weingut, das mir persönlich schon länger ein Begriff war.


Weingut StephanO


Das Weingut StephanO ist kein so ganz typisches, vielmehr hat sich hier ein Ehepaar, welches lange nichts mit der Winzerei zu tun hatte, mit ihrem eigenen Weingut einen Lebenstraum erfüllt. Sein Weingut bezeichnen Winzer Stephan und seine Frau Monika als Charakterweingut. Sicher sehr treffend, denn der Charakterkopf Stephan, der in seinen offiziellen Curricula eine ganze Zeile für Namen und Titel braucht, hat viele Jahre im Bereich IT und Technik gearbeitet. Seit 2009, also gleich lange wie der DAC, ist auch er eine Weinrarität im Südburgenland. Als absoluter Quereinsteiger hat er sich einen Namen in der Weinwelt gemacht und bringt Weine mit Tiefe und Klassik hervor. Wer nachlesen will, wie Stephan, der IT-Techniker, und seine Frau, Universitätsprofessorin und Ärztin, zum Wein gekommen sind, findet die Story dazu auf ihrer Webseite, denn das würde den Rahmen hier sprengen. Sie haben sich mit dem Weingut einen Lebenstraum erfüllt, der voll und ganz ihrer Leidenschaft entspricht: sie sind Weinbauern geworden. Ihr Weingut haben sie nach Stephans Namen benannt, der auch in Shakespeare in „Der Sturm“ vorkommt und woraus auch alle Weinnamen beim Weingut StephanO sind.


Moderner Bau und natürliche Weine.


Am Weingut, welches die beiden im Südburgenland gebaut haben, prägen moderne Linien die Optik. Im Verkostungsraum mit Blick auf die Fässer und die Weite des Burgenlandes kosten wir Weißweine aus dem Betonei sowie den Blaufränkisch DAC bei einer nicht ganz typischen, aber sehr feinen Weinjause. Etikettendesign und Ausrichtung der Weine passt gut zusammen: klar und fein – balanciert und geradlinig. PS: am Weingut kann man auch übernachten.


Weingut Stubits


Auf in die Weinberge – zum sympathischen Besuch am Weingut Stubits. Für uns geht es weiter nach Kohfiditisch auf den Csaterberg und seine wunderschöne Kellergasse. Die Kellergasse am Csaterberg ist wahrscheinlich die schönste, die ich je gesehen habe. Dort hat man keine Keller, sondern Kellerstöckln. Kellerstöckeln sind kleine, aber feine Häuschen mit Weinkellern, wo man früher den Wein herstellte. Heute sind sie eine Rarität, beliebt als Ferienziel und absolut sehenswert. Am Csaterberg reiht sich eines an das nächste.

Wir besuchen das Weingut Stubits, Kathrin und Rainer, die sich mit ihrem Weingut und ihrer Buschenschank am Csaterberg in schöner Idylle mit frisch renovierter Gastronomie und Vinothek einen kleinen Winzertraum erfüllt haben. Mit dem sympathischen Ehepaar kommen wir sofort bei Sonnenschein und herrlichem Welschriesling ins Plaudern. Wir verkosten seine feinen Weißweine – untypisch für das Südburgenland! Rainer betreibt das Weingut mit Kathrin in dritter Generation und stellt eine große Bandbreite feiner Weine her. Die Lagen am Csaterberg sind dabei nicht wie üblich in kleinere und größere Weingärten aufgeteilt, sondern befinden sich verteilt über den Hochcsater und Kleincsater viele vereinzelte Rebenreihen. Einen Ausflug dorthin empfehlen wir unbedingt. Wer Wein liebt und diese Region auch nicht am Schirm hatte, muss fast dorthin. Der Csaterberg ist als idyllisches Ausflugsziel für Weintouristen beliebt. Dank ihrer Bodenbeschaffenheit und sonnigen Lagen ist die Gegend ideal für Weinbau.


Welschriesling am Weingut Stubits


Rainer hat sich ganz dem eigentlich „einfachen“ Welschriesling zugewandt. Er glaubt an die Sorte und wir geben ihm beim Verkosten in seiner Weinbar Recht. In der Idylle kosten wir uns durch verschiedene Welschrieslinge, denen das Winzerpaar den Namen „Selection Csaterberg“ gegeben hat. Wer gut strukturierte Weißweine mag, ist hier richtig. Die Riedenpflege ist aufwändig, denn so viele Einzelreben zu betreuen ist eine besondere Herausforderung. Mit Ausblick in die Rieden könnten wir stundenlang sitzen und plausche, sowie dem visionären und unglaublich sympathischen Paar zuhören. Wir nehmen den Wein mit und drehen eine Runde, treffen die Nachbarn bei der Weinlese und plaudern weiter. Dabei gehört das Weingut mit fünf Hektar zu den größeren hier und baut fast zwei Drittel seiner Rebfläche als Weißweine an. Darunter weißer Opal, besagte Welschrieslinge, Veltliner, Chardonnay und einige mehr. Freilich dürfen auch Cabernet, Opal und Merlot nicht fehlen – viel Auswahl für den kleinen Winzerbetrieb.


Roséwein „Hagel“


Bevor wir uns schweren Herzens losreißen, kosten wir aber noch eine Rarität, die uns restlos begeistert. Der Rosé mit dem Namen Hagel entstand aus einer „Notlösung“ heraus. Die letzten Rotweintrauben, die von einem unglaublichen Hagel und einem schlechten Weinjahr übrig blieben, hat Kathrin zu einem Rosé ausgebaut, der absolut sensationell schmeckt.  Wir können, nein müssen einen Besuch im Südburgenland in der Weinbar eigentlich nur empfehlen, denn wir müssen auch wiederkommen {dann sicher schon mit +1} und uns in Ruhe durch das Sortiment und die feinen Buschenschank-Gerichte kosten. Danke Kathrin und Rainer für diese besondere Zeit auf eurem wunderschönen Weingut.


Weingut Schützenhof


Kreativ, cool, besonders und eine Rarität: zu Besuch bei Mizzi und Lux am Weingut Schützenhof. Hier erwarten uns zwei Persönlichkeiten, die ganz besonders natürlichen und außergewöhnlichen Wein herstellen. Zu Gast bei Markus und Kristina Faulhammer am Weingut Schützenhof unter dem Motto: Randale, cooler Wein, Uhudler und Raritäten. Hier am Weingut sind die beiden alles andere als faul. Winzer Markus, der das Weingut von seinen Eltern übernahm, hat sich voll dem Thema Natural Wine verschrieben. Mit seiner Frau lebt er das passionierte Weinmachen und die Coolness für natürlichen Wein und Bio-Weinherstellung. Er ist Teil einer Bewegung, die Spaß am natürlich Weinmachen hat, ausschließlich bestes Traubenmaterial verarbeitet und Spitzenweine herstellt, die national und international überzeugen.


Raritäten am Weingut


In den Weinbergen am Eisenberg arbeitet Markus den puren Charakter seiner Weine heraus. Die Trauben werden per Hand von Familie und einem jungen, motivierten Team gelesen. Ihr Motto: ganz viel bio, viel Arbeit und Zeit, die dem Wein zur Entwicklung gelassen wird, sodass er gedeihen darf. Ohne Hefezusätze oder Schönung ruhen die Flaschen zwischen einem Jahr und über 30 Monaten, wodurch sie ihre feinen Aromen entwickeln. Es entsteht Rotwein sowie Weißwein und die kreativen Winemaker widmen sich auch Raritäten wie dem Uhudler. Wir fahren in die aufwändig gepflegten Weingärten und köpfen eine Flasche „Randale“. Das ist ein Sparkling Wine oder „Glitter Wine“, wie ihn die Dänen nennen, erklärt mir Kristina. Die beiden haben viel zu erzählen: welch coole, internationale Truppe sie am Weingut sind und wie sie Weinbau leben. Ausprobiert wird auch einiges, ob Betonei oder Randale Petnat. Wer Raritäten erleben will, muss Markus und Kristina am Weingut Schützenhof besuchen. Wir mussten leider viel zu schnell weiter, haben aber ausgemacht, dass uns der Eisenberg wiedersehen muss! Dann sehen wir uns die stylischen Winzerzimmer an, die die beiden am Weingut vermieten!


Uhudler im Südburgenland


Uhudler – jeder kennt dieses Wort. Viele Mythen drehen sich um den außergewöhnlichen Wein, der besonders hier in der Region wächst – und auch seine Farbe und Ausprägung sind außergewöhnlich.

Uhudler wird aus speziellen Rebsorten wie Concord, Delaware, Elvira oder Ripatella hergestellt. Er wächst als Rarität auf rund 100 Hektar Anbaufläche oder als Wildwuchs im „Uhudlerland“. Er ist ein Direktträger, außergewöhnlich fruchtig, schmeckt nach intensiven Waldbeeraromen und überzeugt mit seiner Farbe. Viele Geschichten ranken sich um ihn, wie jene, dass die Weinbauern nach der Vinifikation wie Uhus nachhause kamen. So soll der Name entstanden sein. Fakt ist, dass wir, während wir im Weinmuseum Moschendorf unterwegs sind, viel über die Rarität des Uhudlers erfahren. Das Weinbaumuseum, ein Freilichtmuseum mitten in Moschendorf, lässt die Besucher erleben, wie man zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert in der Gegend lebte und wie Wein hergestellt wurde. Zu besichtigen gibt es Pressen und Brennkessel, historische Kellerstöckeln und das Museum, welches aber auch eine Vinothekund damit gemütlicher Platz für Weinverkostungen und Veranstaltungen ist.

Wir verkosten den typischen und im Südburgenland beheimateten Uhudler, der mit dem neu gegründeten Uhudlerverein einen Aufschwung erlebt. Seine kräftigen Aromen und seine besondere Farbe von zartem rosa bis zu intensivem Kirschrot machen ihn zur Besonderheit. Traditionell wurde Uhudler in einem „Tonplutzer“ ausgeschenkt. Heute ziert das historische Relikt die Etiketten des Uhudlervereins, der auch kleinen Winzern und dem Getränk selbst eine Aufwertung gibt. Die Flaschen, die das Etikett tragen, sind aus dem Land des Uhudlers und sichern qualitativen Uhudlerwein für den Konsumenten. Mit einigen Flaschen der burgenländischen Uhudler-Rarität machen wir uns auf den Nachhauseweg aus dem Weinland Südburgenland.

Wir sind dankbar für so viele köstliche Stunden und außergewöhnliche Begegnungen – nur hat unsere Zeit für so viel Genuss nicht gereicht…