{Pressereise}


Vielfalt pur – Niederösterreich weintouristisch erlebt


Über das Burgenland geht unsere Weinreise weiter – ins schöne Niederösterreich. Los geht unsere Reise in den Retzer Kellerwelten. Wir erkunden die Weinwelt von unten. Retz, ein historischer niederösterreichischer Ort, verfügt über den größten historischen Weinkeller Österreichs. Die Retzer Keller sind ein weit verzweigtes Kellerlabyrinth mit weinhistorischer Geschichte. Auf drei Geschossen sind rund 20 Kilometer Weinkeller gegraben in und getragen vom reinen Meeressand. Während der eineinhalbstündigen Führung erfahren wir viel über die Weingeschichte in Niederösterreich und schließen unsere Führung mit einem guten Glas Grünen Veltliner, der Hauptsorte der Gegend, ab.


Auf zum Windmühlenheurigen in Retz


Eines der Wahrzeichen der Weinstadt Retz in Niederösterreich: die Windmühle. Eine der beiden letzten betriebsfähigen Windmühlen Österreichs. Und es zieht ordentlich. Die riesige, historische Windmühle hat genau den richtigen Platz. Unter ihr findet sich der zugehörige Windmühlenheurige „Bergmann“, wo wir, freilich windgeschützt, in einer Senke im schattigen Gastgarten Platz nehmen. Bei einem Glas Hauswein lassen wir uns die feine Jause schmecken und lesen die „Mühlenpost“. Eine sehr nette Idee, das ist die Speisekarte. Aufstriche, Verhackert-Brot, Brettljause und Schafskäse auf einem Salat harmonieren ideal zum feinen Hauswein.

Mehr Infos: www.windmuehle.at


Weiter geht’s ins Weingut Prechtl


Mitten im Weinviertel im kleinen Ort Zellerndorf im Retzer Land besuchen wir ein kleines Juwel. Das Weingut Prechtl ist nicht nur außergewöhnlich im Hinblick auf den natürlichen Weinbau ohne Pestizide, sondern ich fühle mich hier sofort angekommen und bei Freunden. Ein Sommerladen und Café integriert ins historische Weingut. Restlos begeistert stöbern wir durch den Vintage-Laden, der alles hergibt, was das Dekoherz begehrt. Während wir mit Mama Petra – eine echte „Düsen“ – bei der Weinverkostung lachen, merke ich schon, dass wir hier länger bleiben müssen. Franz und Petra erzählen uns viel über ihren Weinbau, den Verzicht auf Pestizide und das Düngen mit Demeter-Stiermist. Im Weingarten wird nur per Hand gearbeitet und das viel aufwändiger als bei anderen. Das sorgt dafür, dass exzellente, naturbelassene Weine mit moderner Charakteristik entstehen. Ein Vorreiterweg, der seinesgleichen sucht. Der Mehraufwand zahlt sich geschmackstechnisch aus. Hier kann man auch stressfrei verkosten und vor allem ohne Kaufzwang – das ist Franz und Petra extrem wichtig. Ihr Weingut, Sommerladen und Café – ein bisschen von allem – soll Spaß machen. Wem´s schmeckt, der nimmt was mit. Wir sitzen in einer schattigen Laube. Highlight ist aber auch der knallrote Verkostungsraum im Neubau des Gutes. Wir sind eigentlich Muskateller-Fans, der ist auch sehr sehr gut, aber im Weingut Prechtl ist man nicht umsonst spezialisiert auf Grünen Veltliner. Sechs Varianten vom Grünen Veltliner werden unter Weinviertel DAC produziert – Urgestein-, Löss- und ehemaliger Meeresboden bieten dafür die Grundlage. Während der Verkostung plaudern wir mit Petra über ihren Sommerladen und ihr Café. Jeden Samstag ist hier der Innenhof Treffpunkt für Jung und Alt. Es gibt feines Frühstück und natürlich Shopping-Genuss. Daneben ist das Weingut lässige Event-Location für Kulturevents und Partys. Bei einem Nusszipferl (vielleicht verrate ich euch das Rezept dazu noch im Beitrag) und viel Spaß sind Petra und ich schnell auf einer Wellenlänge. Hier will ich bleiben! Das Kranzl getauscht und meine Mithilfe angeboten, haben wir einen wunderbaren Nachmittag im Weingut. Bevor ich den Laden leerkaufe und schweren Herzens aufbrechen muss.

Wir düsen weiter, sehen uns aber bestimmt wieder, das weiß ich, liebe Petra!

Mehr Infos: www.prechtl.at


Weingut Birgit Eichinger in Niederösterreich


Moderne Weine und einer der weltweit besten Veltliner. Hier herrscht Frauenpower. Birgit Eichinger und ihre Tochter Gloria führen das Weingut „Birgit Eichinger“ gemeinsam. Aus den besten Lagen des Kamptals holen sie viel heraus. Dabei sind der Bau und das Projekt nicht so alt. Erst in den 90er Jahren hat sich Birgit Eichinger, die aus einer Weinbaufamilie stammte, den Traum vom eigenen Weingut erfüllt und einen Keller im alten Stil gebaut. Seither produziert sie hochprämierte Weißweine aus den Kamptaler Bestlagen, die nach und nach gekauft und bewirtschaftet wurden. 2019 landeten sie einen Hit und erhielten die Auszeichnung zum besten Weißwein der Welt in London bei der White Wine Trophy. Viele Flaschen gehen in den Export. Tochter Gloria verkostet die Weine mit uns und anschließend plaudern wir noch im Weingarten weiter. Sie wird das Weingut ihrer Mutter fortführen – Frauenpower im Weingarten – we like.

Mehr Infos: www.weingut-eichinger.at


Entspannen im Hotel Loisium & eine Weingarten-Tour


Den Abend lassen wir noch entspannt im Loisium ausklingen. Das weit über die Grenzen hinaus bekannte Hotel mitten in den Weinbergen mit seinem wunderschönen Pool mit Ausblick in die Gärten wird sofort für einen kühlen Sprung ins Nass genützt. Noch vor unserem Abendessen schwimme ich eine Runde im herrlichen Wasser und genieße die Ruhe. Moderne Zimmer treffen auf das Thema Wein, welches sich durch das gesamte Hotel zieht. Wunderbare Ausblicke und Wellnesswelten inklusive. Letztere Impressionen genießen wir allerdings nur kurz, denn wir sind auf Weinreise hier und folgen einem dichten Programm. Dieses führt uns am nächsten Tag bereits in den frühen Morgenstunden auch wieder in die Weinberge. In der Umgebung von Langenlois erkunden wir die Weingärten und den Heiligenstein, der für seine besonderen Lagen bekannt ist. Bei unserer rund zweistündigen Tour über bekannte Rieden, vorbei an vielen Kellergassen, welche uns noch immer beeindrucken, an dem Schloss Haindorf hinauf zum „Dornröschenturm“ zur Aussichtswarte Heiligenstein, erkunden wir im Geländewagen mit vielen Infos die Weinberge. Chauffiert von Silvia, die mit ihrem Mann Günter die Weingartentouren betreibt, trinken wir auf der Aussichtswarte einen köstlichen Schluck Wein oder wahlweise einen Traubensaft. Highlight: mit dem Daihatsu Vintage Geländewagen kommt man an Plätze und Lagen, die normalerweise nur zu Fuß erreichbar sind. Spannende Infos rund um die Gegend inklusive.

Mehr Infos: www.günitours.at


Weingut Stift Göttweig


Nach unserer Erkundung durch die Weinberge wartet ein weiteres Highlight der Reise auf uns: der Besuch des Benediktinerstiftes Göttweig. Stift Göttweig, gelegen auf einem Hügel in der wunderbaren Wachau, ist seit mehr als 900 Jahren Kloster und damit geistiges Zentrum sowie Platz zum Beten und Arbeiten. Neben der Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe ist die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des Stiftes wesentlich. Einer seiner Wirtschaftszweige ist der Weinbau. So ist neben der beeindruckenden Klosteranlage (welche wir im Rahmen einer Führung besichtigt haben) der Weinbau zentrales Standbein des Klosters. Das Stift ist demnach auch ein eigenes Weingut. Angebaut wird im Kremstal am Göttweiger Berg. Der Stiftsweinbau wurde bereits 1083 begründet und verfügt über bekannte Rieden, die eine enorme Weinvielfalt ermöglichen. Die Namen der Rieden haben vielfach Klosterbezug, wie beispielsweise Pfaffenberg oder Ried Gottschelle. Der Weinbaubetrieb mit 26 Hektar zählt zu den ältesten Österreichs und wird vom Winzer des Jahres, Fritz Miesbauer, geführt. Beim Mittagessen im Stiftsrestaurant, welches übrigens als ausgezeichnet bezeichnet werden darf, kosten wir uns durch das Sortiment. Beginnend mit dem Messwein, welcher übrigens nicht immer und schon gar nicht in der Wachau rot sein muss, über den Grünen Veltliner „Messwein“, ideal zu Pastagerichten und natürlich beim Kirchgang, bis hin zum guten Lunch.

Besonders positiv muss ich das sehr lässige Etikettendesign hervorheben: Kloster- und Weindesign in Perfektion. Geschichte trifft Geschmack. Ich muss dann noch den Messwein in der Rosé-Ausgabe kosten, der ebenso gut wie der Klassiker ist. Ein leichter Sommerwein mit besonders schönem Design. Diese Weine sind besonderen Anlässen würdig.

Unser Tipp: Zeit nehmen und eine Führung buchen. Unbedingt an einer Messe teilnehmen. Das Kloster ist eine architektonische Schönheit.

Mehr Infos: www.weingutstiftgoettweig.at


Weingut Salomon in Niederösterreich


Internationale Weine und tolle Rieden. Entlang der Donau geht es weiter in Richtung Krems an der Donau. Die Universitätsstadt am Fluss ist nicht nur Stammsitz der aktuell in achter Generation tätigen Familie Salomon, sondern hat sich als Ausbildungsstätte par excellence etabliert. Inmitten der Unistadt ist das Weingut Salomon seit Jahrhunderten beheimatet. Über Umwege hat die kosmopolitische Familie Salomon das heimische Weingut vom älteren Bruder übernommen und ist heute gleichsam hier und in Australien tätig. Glücklicherweise sind die Saisonen verschoben, sodass die Familie, welche bald mit Fanny und Bert in die neunte Weingeneration gehen wird, beide Lagen gut betreiben kann. Mit Dr. Berthold Salomon, dem aktuellen Besitzer der Weingüter, fahren wir in die Weinberge. Hoch über Krems liegen die außergewöhnlichen Lagen, die die Weine zu klassischen Kremstal-Weinen mit klarer Charakteristik machen. Das Weingut ist nicht nur eines der ältesten in Österreich, sondern Salomon Undhof ist heute auch die Zentrale zwischen Finiss River, Australien und dem klassischen Kremstal-Wein. Im Frühling ist Erntezeit in Australien, im Herbst hier in Österreich. Wesentlich für das Familienkonzept und damit für die exzellente Qualität, für die das Weingut bekannt ist, ist die Artenvielfalt an Fauna im Weingarten und Erhaltung des gesunden Bodens in ihren Gärten, der Verzicht auf Herbizid und die Handlese. Wir dürfen kosten und plauschen und erfahren viel von der internationalen Lebens- und Familiengeschichte. Ein Vorzeige-Weingut mit moderner, internationaler Philosophie und sicher noch großem Weg.

Mehr Infos: www.salomonwines.com/undhof/


Auf zu den Traisental-Winzerinnen


Ehrlicherweise war mir das Traisental vor dieser Reise kein Begriff. Die Weinregion Traisental-Donau zwischen St. Pölten, Tulln und Krems ist Teil des Mostviertels, aber auch bekannte Weinbauregion und eindrucksvolle Kulisse herrlicher Obst- und Weingärten. Wir treffen die Traisentalwinzerinnen – drei motivierte Jungwinzerinnen, die unter dem Motto Girlpower gemeinsam Gas geben. Dazu gehören Events, Verkostungen, Vermarktung und Austausch. Gemeinsam düsen wir mit E-Bikes durch ihre Weingärten und ich plausche mit den motivierten Jungwinzerinnen. Nicht nur wir am Rad, sondern auch die Girls geben richtig Gas: Namenskollegin Kathrin vom Weingut Brachmann, Viktoria vom Weingut Preiss aka „die Apfelkönigin“, dazu gleich mehr, und Johanna vom Winzerhof Müllner.

Bevor wir aber losradeln, verkosten wir die Apfelkönigin von Viktoria Preiss. Sie selbst ist auf der Petnat-Flasche illustriert. Die rotfleischigen Äpfel sorgen nicht nur für einen feinen, flaschenvergorenen Petnat, sondern durch die Zugabe von Dirndlnektar bekommt dieser ein ganz besonderes Prädikat. Liebe Viktoria – ich gratuliere dir dazu – dieser Petnat könnte nicht besser zu dir passen. Mit den Damen sind wir dann bald angekommen am Picknickspot, denn das Dreimäderlhaus veranstaltet auch lässige Dinnerabende. Uns haben sie heute eine kleine Erfrischung am Berg serviert, denn wir sind vor und nach unserem Treffen zum Essen geladen. Wir haben viel Spaß, während die jungen Damen mir von der jeweiligen Philosophie ihres Tuns und ihrer Weingüter erzählen. Ganz unterschiedliche Geschichten stecken dahinter: ob Mini-Weingut {bei Kathrin}, Mischung aus Obst- und Weinbaubetrieb {bei Viktoria} oder Wein und Heuriger {bei Johanna} – die drei geben gemeinsam Gas. Highlight: Selbstverständlich wird fleißig verkostet – dabei gibt’s verschiedene Weißweine und einen meiner allerliebsten Muskateller der Reise. Die Reise dieser drei Damen ist aber lange noch nicht am Ende, das merke ich schnell.

Mehr Infos: www.weingutbrachmann.at | winzerhof-muellner.at | shop.weinkulturpreiss.at


Kulinarischer Abschluss in einem der ältesten Weingüter Österreichs – der Nikolaihof


2000 Jahre Weingeschichte am Nikolaihof in der Wachau. Mit seiner Geschichte ist der Nikolaihof das älteste Weingut Österreichs. Hier werden auf 22 Hektar biodynamisch Weine angebaut. Zum Weingut zählt eine der ältesten Pressen genauso wie der geschichtsträchtige, römische Weinkeller mit seinen Eichenfässern, wo die Weine bis zu 20 Jahren lagern und vergären. Die biozertifizierte Weinstube mit ihrer Linde mitten im Gastgarten ist ein historischer Platz, der energetisch hoch geladen ist und ehemals eine Kirche beherbergte. Wir essen ganz wunderbar – echt und ehrlich – und dürfen später an einer Führung durchs Gut teilnehmen. Diese ist sehr lehrreich und beeindruckend, denn hier fand echte Weingeschichte statt. Seniorchefin Christine Saahrs legt nicht nur ihre Kochbücher auf den Tisch, sondern ist auch an sich eine spannende Person. Ihre Philosophie ist „Zurück zur Natur, Back to the Basics“. Das leben und lieben ihre Kinder und sie auch heute am Nikolaihof weiter. Für alle, die „g´spirig“ sind und Kraftplätze lieben, unbedingt besuchen – anscheinend habe ich mich auf den richtigen Platz gesetzt, verrät mir Chefin Christine beim Gehen: der beste Platz von über 200 Sitzplätzen. Vielen Dank, ich habe mich auch sehr wohl gefühlt.

Mehr Infos: www.nikolaihof.at

Mit diesen Weintipps für Niederösterreich verabschieden wir uns wieder nach Hause und freuen uns schon jetzt auf das Wiedersehen, wenn es wieder heißt: Auf zum Wein.