Mittelburgenland DAC

rassiger Rotwein aus dem Blaufränkischland


Unterwegs im Rotweingebiet – Treffen mit außergewöhnlichen Winzerpersönlichkeiten auf den Spuren der burgenländischen Kipferl und der Hügellandschaft.


Das Burgenland & sein Wein


Das Burgenland und seine Weinbaugebiete sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Mit seiner hügeligen Landschaft und seinem milden Klima ist es eine ideale und weitläufige Weingegend. So nehmen wir euch heute mit auf eine der schönsten Weinreisen ins Mittelburgenland und nach Süden zum Eisenberg.


Weingut Pia Strehn – bester Rosé


Roséwein liegt voll im Trend, er erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist „in aller Munde“. Eine Frau, bzw. eigentlich eine Frau als „Chefin“ für ein Weingut hat sich dem {Trend-}thema zugewandt und liefert mit ihren Rosékreationen höchst ausgezeichnete Weine in allen Rosé-Kategorien.

Aber beginnen wir einmal ganz von vorne – das ist nicht der Rosé Elefant {dazu später mehr}, sondern die Vision, die Pia hatte als sie entschied aus dem elterlichen „Blaufränkischen“ Rotweinbetrieb einen Roséweinbau der Sonderklasse zu machen. „Ein paar Jahre hat es schon gedauert.“, erzählt uns die so sympathische Winzerin, die mit ihren Brüdern das Weingut Pia Strehn betreibt. Heute sind es mehr als ausgezeichnete Weine, die längt weit über die burgenländischen Grenzen hinaus bekannt sind. Wir kosten und können uns nur schwer entscheiden. Während Carletto die „schwereren“ Rosé bevorzugt, bin ich bei den leichten Roséssorten aus dem Hause Strehn „zu Hause“. Der Elefant {im Porzellanladen}, ja so einen gibt es tatsächlich auch – Pias Weine {es werden nicht nur, aber eben hauptsächlich Rosésorten hergestellt} aus der Rosé Klasse sind alle gekennzeichnet mit einem Elefanten, den ein lokaler Künstler entworfen hat. Die geprägten Etiketten der Flaschen edeln den köstlichen rosafarbenen Inhalt.

Pias Weine lassen sich übrigens besonders gut zur Asiatischen Küche servieren – so gibt es unter anderem einen eignen „Sushi-Rosé“. Die Inspiration holt sich Pia dafür auf ihren {Wein-}reisen, wo sie weltweit unterwegs auf der Suche nach kulinarischen und weintechnischen Eingebungen ist. Ihr Weg gibt ihr Recht!


der rosarote Elefant


Besonders hervorheben müssen wir noch den Schiki Miki. Ja genau den nicht das, denn der Rosé Brut mit dem Elefant und der feinen Perllage hat es uns besonders angetan! Mit 12,5 Volumsprozent genau richtig für Daydrinking und prickelnde Momente, meint Pia. Ich stimme ihr – sitzend auf dem roséfarbenen Elefanten – natürlich zu.

Rosé Wein an sich wird hergestellt indem Rotwein als Weißwein ausgebaut wird. Je länger die Maischervergärung dauert, desto intensiver der Geschmack und vor allem die Farbgebung des Rosé. Mehr Infos über köstlichen Rosé Wein.

Nachdem wir köstliche Burgenländer Salzstangerl {eignen sich übrigens ideal als Snack zum Wein und müssen quasi sein wenn man im Burgenland weintechnisch unterwegs ist – darum auch weiter unten das Rezept für euch} genascht und sehr intensiv geplaudert haben, nimmt uns Pia noch mit in ihre Weingärten, wo besagter bläufränkischer Wein aus welchem der köstliche Rosé entsteht, wächst. Beim Ausbauen ist die Winzerfamilie, der Pia als Aushängeschild, Namensgeberin, Marktingverantwortliche und „Chefin“ vorsteht, übrigens kreativ: denn im Keller finden sich nebst riesigen Stahltanks auch Betonelemente und mehr. Hier geht man einfach neue Wege. Das ist übrigens auch im Buschenschank so, der in der Winterzeit „ausgesteckt“ ist, denn dort wird asiatische Cross-Over Küche zu den lässigen hauseigenen Weinen kombiniert.

Wer noch kein Roséfan ist wird es spätestens, wenn er die Weine von Pia Strehn kostet, die nicht umsonst die Top-Listen der Weinkataloge anführt. Pia und ihre Brüder sammeln Auszeichnungen für die wunderbaren rosafarbenen Tropfen, so viele dass sie verdienterweise nicht mal mehr auf großen Babyelefanten Platz haben. Schon das Losreissen von unserem ersten Besuch fällt uns sehr schwer, denn wir sind uns sicher mit Pia würde uns der Gesprächsstoff lange nicht ausgehen! Mit viel Proviant, der heute natürlich längst ausgetrunken ist geht es für uns weiter.


Blaufränkisch: kraftvoller Rotwein aus dem Mittelburgenland


Der Blaufränkisch ist ein richtiger „Mitteleuropäer“ und liebt das mittlere Burgenland. Er macht rund 6% der österreichischen Rebfläche aus. Diese alte heimische Sorte ist vermutlich eine Kreuzung aus den Sorten Sbulzina (Blaue Zimmettraube) und Weißer Heunisch. Verbreitet vor allem in den Ländern der ehemaligen Habsburger-Monarchie, ist sie Leitsorte im Mittelburgenland, genannt Blaufränkischland.

Der Wein – die Sorte Blaufränkisch: Das typische Bukett der Rebsorte wird von tiefgründiger Waldbeeren- oder Kirschfrucht geprägt und ist mit charakteristisch kräftiger Säure versehen. Blaufränkisch kann große Weine mit dichter Struktur und markanten Tanninen hervorbringen, die in der Jugend oft ungestüm sind, bei genügender Reife aber samtige Facetten entwickeln. Kräftige Weine besitzen sehr gutes Potenzial für längere Lagerung. Mehr Infos zum Wein.


Auf ins Vinatrium – die Gebietsvinothek Deutschkreutz


Mitten im Rotweingebiet, das für seinen herrlichen, blaufränkischen Wein bekannt ist, besuchen wir eine echte Besonderheit. Im „Vinatrium“, einer der größten Gebietsvinotheken und vor allem einzigartig in Ihrer Art kommen Weinliebhaber voll auf ihre Kosten. Denn dort kann man an 360 Tagen im Jahr die wertvollen Weine der regionalen Winzer aus dem Blaufränkischland genießen, verkosten und kaufen. Die Gebietsvinothek findet sich mitten im Ortskern in historischen Gewölben – dort in den Kellerräumlichkeiten bieten über 45 Winzer mehr als 400 verschiedene, lokale Weine an – und das zum Sonderpreis. Hier kann man sich durchkosten und auf Wunsch sogar Flaschen öffnen lassen. Für einen günstigen, pauschalen Verkostungspreis kostet man eine unglaubliche Vielfalt und kann zu ab Hof-Preisen die Lieblingsweine mitnehmen.

Verkauft werden die Weine hier mit guter Beratung, wer mag kann eine typische burgenländische Jause dazunehmen – sehr empfehlenswert – und sich durch die besten, roten Tropfen aus der Gegend kosten. Pro Person zahlt man günstige 19 Euro und kann individuell wählen. Für Weinfans auch in Gruppen ein echtes Erlebnis. Hier findet man klassische Rotweinausbauten ebenso wie DAC Weine, Raritäten und auch Großgebinde.

Natürlich durften bei Jause und Plausch auch die hausgemachten Deutschkreutzer Salzstangerl und die „Grammelpogatscherl“, ebenso eine mittelburgendländische Spezialität, nicht fehlen. Expertenberatung und viel Wissen rund um den heimischen Rotwein inklusive. Übrigens bei einem Einkauf von 200 Euro wird der Kostpreis refundiert. Wir durften kosten: DAC Rotwein, Lagenwein und klassischen Blaufränkischen. Nach einer wunderschönen Tour durch die Deutschkreutzer Weinberge mit Stopps an Aussichtspunkten, Kapellen, Kirchen, einem wunderbaren Blick auf den weitläufigen Neusiedlersee geht dieser Tag für uns aber noch nicht zu Ende.


Bio Weingut Moritz – das etwas andere Weingut


Nein, das sind jetzt nicht meine Worte – diese Worte verwendet Winzer Alfred Moritz selbst und sogar in seinem Logo – wenn er als One Man Show Wein am elterlichen Weingut herstellt. Long Story short – er war nicht immer Winzer – aber er ist es heute mit Leidenschaft. Nach vielen Jahren im klassischen Wiener Bürojob kam er zurück ans elterliche Weingut und tobt sich seither in liebevoller Kleinst- und Handarbeit selbst im Weingarten aus. Die Weine, die der künstlerisch begabte Winzer in Kreativarbeit entstehen lässt werden alle im Einklang mit Natur und eben vor allem wirklich per Hand und gänzlich ohne künstliche Zusätze oder überhaupt irgendwas produziert. Einfach komplett reiner, purer Wein. Und Punkt.

Sein Leben hat er gänzlich geändert und ist zufrieden damit. Ob Rebschnitte, Flaschen füllen oder sogar die Etiketten, die per Hand gefiltzt und geklebt werden – Handarbeit pur. Und rundum kreativ – denn egal ob im frisch renovierten Zirkuswagen oder in seinem Reich, wie er seinen Weinkeller nennt – hier wird Weinbau gelebt und es finden sich zahlreiche Sprüche zum Schmunzeln und Weine zum Verkosten. Mein Tipp – wer es perfekt unperfekt, sympathisch will und naturbelassene Weine schätzt, der sollte unbedingt im Weingut Moritz vorbeischauen. Uns hat es so gut geschmeckt, dass wir mindestens eine Kiste mitnehmen mussten! Gemütlicher Weingarten-Ratscher inklusive.


Dinner und Ausklang im Gasthof Zur Traube


Burgenländisch aufgekocht – hier trifft Tradition und neue Gastlichkeit aufeinander. Wir genossen burgenländische Hausmannskost und pannonische Schmankerln. Typisch pannonisch!! Nach einigen Gläsern Wein war unser Appetit groß und unser Dinner im Restaurant zur Traube ausgezeichnet und auch typisch.

Nach burgenländischen „Tapas“ mit Brot und Aufstrichen kamen ein gebackenes Bauernei auf einer leichten Kartoffelcreme und für Carletto eine ultraregionale Spezialität auf den Tisch – echtes pannonisches Soulfood quasi: Bohnensterz mit Rahmsuppe oder im Dialekt „Paundlsteaz“. Dabei lässig serviert hat es Carletto super geschmeckt! Nach dem Carpaccio vom Neckenmarkter Reh mit schwarzen Nüssen und Parmesan ließ ich mir das Siglesser Welsfilet auf Risotto und Carletto sich Wild auf Gemüse und Püree schmecken. Natürlich mussten wir die Strudelvariation kosten – wunderbar typisch und jeder Gang um den richtigen Wein ergänzt – haben uns die Strudelvariationen dann das Dessert ersetzt. Restlos satt und vor allem müde vom ereignisreichen, köstlichen vinophilen Tag fallen wir ins Bett im neu renovierten Hotel Zur Traube und freuen uns auf einen weiteren Tag im wunderschönen Südburgenland.


Burgenländische Salzstangerl – das Rezept


50 bis 60 kleine Salzstangerl | 1 Stunde 30 Minuten

Zutaten

1 kg Mehl

1 TL Salz

180 g Butter

500 ml Milch

2 Pkg. Trockengerm | alternativ 1 Würfel frische Germ

Zum Bestreichen:

1 Ei

Etwas Milch

Zum Bestreuen:

Reichlich grobes Salz

Etwas Kümmel

Zubereitung

Für die burgenländischen Salzstangerl Mehl mit Salz in eine Schüssel geben. Die Butter schmelzen. Trockengerm in die Milch einrühren und mit der flüssigen Butter vermischen. Die Milchmischung zum Mehl geben und zu einem glatten Teig verkneten. Anschließend eine halbe Stunde, zugedeckt bei Raumtemperatur rasten lassen.

Den Teig in 8 gleichgroße Teile teilen. Jeweils dünn ausrollen und zu Salzstangerl einrollen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und erneut eine halbe stunde gehenlassen.

Ei und Milch glattrühren und die Salzstangerl vor dem Backen damit bestreichen. Mit groben Salz und Kümmel bestreuen und im vorgeheizten Ofen bei 200°C für rund 15 Minuten backen.