Slow Food Kärnten:

Auf den Spuren des guten Geschmacks


Slow Food, das ist uns schon lang ein großer Begriff. Die rote Schnecke markiert die Betriebe der Initiative Slow Food Kärnten, die sich dem Ursprünglichen und dem guten Geschmack sowie dem Wesentlichen und Natürlichen in der Lebensmittelherstellung widmen. In anderen Worten: „Global denken und lokal essen!“

Die Initiative „Slow Food“ hat das Ziel, heimische Produzenten, Köche, Betriebe und Lebensmittelhandwerker vor den Vorhang zu holen. Sie soll das Bewusstsein für einheimische Betriebe mit einer besonders nachhaltigen Produktion und natürlichem Umgang mit Lebensmitteln schärfen. Wir nehmen euch heute mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch verschiedene Kärntner Slow Food-Regionen und „Villages“. Dabei besuchen wir Betriebe, die wir bereits kennen und entdecken neue, großartige „Slow Food“ Spots…


Slow Food Kärnten Village Millstatt: Die Alexander Alm


Hoch hinaus heißt es für uns! Die traditionelle Alexanderhütte und familiengeführte Alm ist uns gut bekannt, denn schon vor einigen Jahren haben wir den Almbetrieb mit eigener Sennerei und Käseproduktion besucht. Damals im Rahmen einer Wanderung entlang des Sentiore dell Amore und heute mit Bedacht auf das gute Almfrühstück und die vielen Köstlichkeiten aus eigener Sennerei. Die nach einem Brand neu gebaute Sennerei ist neben der Hütte {mit Übernachtungsmöglichkeit} das Herzstück der Alm.

Auf der Alexander Alm gibt’s „neben“ einem wunderbaren Ausblick von 1.780 m Seehöhe auf den Millstättersee köstliche Kreationen aus der Bio-Sennerei: Verschiedene Schnittkäsesorten aus der Heumilch vom Berg, cremige Frischkäse oder auch Kärntner Käse mit Schmalzkas und Glundner werden hergestellt. Bekannt ist die Alm außerdem für den „harbenen Kas“, einem sehr würzigen Magermilch-Almkäse. Mein persönlicher Favorit: der Almmilch-Mozzarella, den ich als Caprese probiert habe.

Freilich gibt’s auf der Alm, die man zu Fuß per Wanderweg erreicht, nicht nur Käse, sondern auch Almklassiker wie Frigga, verschiedene Hüttensalate oder Kärntner Nudel sowie Brettljause. Für letztere wird auch das Natursauerteigbrot „Portischhof“ {der Bauernhof im Tal, zu dem die Alm gehört} selbst gebacken. Das schmeckt man auch! Die Alexanderalm ist ein schönes Ausflugs- und Wanderziel für Familie und Genussbegeisterte. Tipp: unbedingt Käse aus der Sennerei mitnehmen und auf der Hütte frühstücken!

Infos zum Slow Food Village Millstatt gibt’s hier.


Alles Reindling!


Auf nach Obervellach, wo wir uns den süßen Köstlichkeiten Kärntens widmen. Während wir auf kulinarischen Slow Pfaden reisen, ist Kirchtagswoche in Villach und das heißt: Reindling zur Kirchtagssuppe! Der süße Germteiggugelhupf, der seinen Namen übrigens von der „Rein“, also dem Kochtopf, in dem er gebacken wurde, hat, ist Programm. Dabei wird Reindling in Kärnten aber nicht nur zum Kirchtag und zu Ostern gegessen, sondern ist eine ganzjährige Süßspeise. Heute backen wir Reindling im Landhotel Pacher in Obervellach und besprechen bereits zu Beginn, wer ihn wie macht. Da gibt’s unzählige Optionen, denn traditionell wurde er nicht immer mit Nüssen gefüllt, sondern damit, was der Vorratsschrank früher hergab. Dazu zählten Kakao, Zimt, Butter, Zucker und natürlich Nüsse. Oft wurde er auch als süßer Wecken zum Frühstück gebacken.

Im Rahmen des Slow Food Erlebniss „Backen in der Reindling Backstube“ verrät mir Annemarie ihre Geheimnisse und Tipps: Viel Butter gehört dazu, ein Vorteig ebenso und das seitliche Einschlagen des Teiges beim Einrollen. Wir rollen im Akkord {ein paar Reindlinge hab ich als Wahlkärntnerin ja schon gebacken}, buttern Formen aus und tauchen tief in die Backkultur des traditionellen Reindlings ein. Natürlich nimmt jeder seinen Reindling am Ende auch mit und es wird gekostet. Typisch ist es, das Gebäck in den Kaffee zu Tunken, aber das ist nur eines der vielen Reindling-Besonderheiten.

Mehr Infos zum Reindling-Backkurs gibt’s hier.


Stop am Bio-Bauernhof „Binter“ in Berg im Drautal


Frischer Wind am Binterhof: Jungbäuerin Elisabeth Mosser zeigt uns, wie sie Köstlichkeiten aus Milch und Topfen herstellt, rollt würzige Topfenknödel mit uns und gemeinsam jausnen wir am Hof. Mein geschmackliches Highlight: Der süße Topfentraum mit Marmelade. Der Familienbetrieb „Binterhof“ wird ganzheitlich und vor allem generationenübergreifend geführt, 14 Kühe sorgen für die Milch, die die Basis für die Käse und Milchprodukte aller Art ist. Speck, Jausenwürsteln, Salami sowie Kochwürste gibt’s ebenso. Eines der Hauptprodukte sind die würzigen Bällchen, eingelegt im Glas, aber auch Bergkäsesorten gibt’s am Genussbauernhof. Daneben vermietet die Familie frisch renovierte Ferienwohnungen.

Elisabeth ist sehr stolz auf ihr „Signature“ Produkt, den süßen Topfentraum, mit Marmelade verfeinert. Diese beziehen sie heute von Nachbarhöfen, aber früher haben sie das auch noch selbst gemacht. Die Jungbäuerin erzählt uns neben dem „Wutzeln“, dass hier mehrere tausend Stück Bällchen pro Tag handgemacht werden. Das geht aber nur, wenn alle zusammenhelfen. Ebenso stolz ist sie auf Natürlichkeit der Produkte, alles hier ist frei von Konservierungs- und Haltbarkeitsstoffen und eben handgemacht. Erhältlich ab Hof, am Spittaler Wochenmarkt und in ausgewählten Regionalmärkten.

Mehr Infos zu Slow Food im Drautal gibt’s hier.


Auf ins Kräuterdorf Irschen – die Heimat des Kärntner Slow Foods


Nach dem Check In ins Landhotel Irschen, einem Slowfood Pionierbetrieb und Wanderhotel mit großem Kräuter- und Kulinarikfokus, widmen wir uns schnell wieder dem Kernthema, denn heute wird’s bunt! Im Natur- und Kräuterdorf Irschen dreht sich alles um Kräuter…

Hoch oben und viele Serpentinen später und wir erreichen den höchstgelegenen und riesigen Kräutergarten von Rosemarie Kranabetter. Die Bergbäuerin hat sich ihr Hobby zum Beruf gemacht und vor Jahren mit einem kleineren Kräutergarten gestartet. Heute ist sie für einen riesigen Bio-Kräutergarten verantwortlich, hat Bücher rund ums Thema verfasst und verpackt kiloweise Kräuter. Die viele, ausschließliche Handarbeit lässt sich längt nicht mehr allein oder im Familienbetrieb schaffen, also hatte die Bäuerin eine geniale und hilfreiche Idee. Sie hat sich ein Netzwerk pensionierter Irschnerinnen gesucht, die heute zusammen mit der Jugend, also Ferialpraktikanten, für Ernte, Sortieren, Zupfen und Abfüllen der Kräuter und Tees verantwortlich sind. Die Bäuerin erhält dabei nicht nur die notwendige Unterstützung, sondern hilft mit ihrer Idee den Seniorinnen mit einer sinnvollen Aufgabe dabei, im sozialen Austausch zu bleiben. Auch das ist SlowFood: Die gesellschaftliche Bedeutung des kulinarischen Erbes aufrechtzuerhalten. Erhältlich sind ihre Tees ab Hof aber auch im Kräuterhaus Irschen, welches wir später besuchen.


Kräuterhaus „Pfarrstadel“ & die Irschner Kräuterkuchl


Im Kräuterhaus „Pfarrstadel“ mit zugehörigem Heil- und Schaugarten und der Irschner Kräuterkuchl werden Fans der Blüten- und Heilkultur begeistert sein. Ein Kräutersirup, hausgemachter Kuchen, Kräuterwein oder Prosecco mit Kräutern und Sirup ist ein gelungener Abschluss für einen Spaziergang durch den Heilgarten. Anschließend geht’s für uns in die Irschner Kräuterkuchl, wo uns Slow Food Botschafterin Marion das „Arche des Geschmacks“ Produkt „Tålggen“ vorstellt. Die Slow Food Arche bewahrt fast vergessene Lebensmittel, Herstellungstechniken, sowie Nutztiere, Obst- oder Gemüsesorten vor dem Vergessen und so auch den Kärntner „Tålggen“. Den wunderbar köstlichen Tålggen Reindling seht ihr am Foto – die Rezepte für die Talggen Bliss Balls {traditionell trifft modern} und die Talggen Laibchen gibts hier.


Zurück ins Landhotel Irschen: Blüten-, und Kulinarik-, und Ruheparadies


Nachhaltiger Wander- und Genießerurlaub im Landhotel Irschen. Mitten im oberen Drautal am Ortsrand des Kräuterdorfes findet sich das nachhaltige, kleine aber sehr feine Hotel Landhof Irschen mit 16 Zimmern. Das Hotel fügt sich perfekt als Basis in unsere SlowFood Reise ein, denn hier wird das Konzept Slow Food und Kräuter gelebt. Wir wohnen im frisch renovierten, großzügigen Doppelzimmer mit Blick auf den Naturteich. Workshop und persönlicher Kontakt sind hier die Devise: Ob geführte Wanderungen, eigenen Kräuter- und Yogaworkshops im Haus oder auch kulinarische Ausflüge, hier ist man richtig.

Wir als Foodies und Genussliebhaber sind im Landhof auch bestens aufgehoben, denn das kulinarisch vielfach ausgezeichnete Haus mit Inhaber und Chefkoch Markus Locher ist voll von ehrlichen Lebensmitteln aus regionalem und fairem Bezug. Dies gilt für Frühstück, Genießerabendmenü bis hin zur regional bestückten Minibar am Zimmer. Rund ums Haus wächst und blüht ein Kräuterparadies, aus dem Markus seine Basiszutaten für die Kreationen zieht. So auch die Sauerampfer, die abends im Sorbetto als Zwischengang landen.

Ich lasse jetzt Bilder sprechen und verrate euch meine Lieblingsgänge aus dem Hotel Landhof Irschen Abendmenü. Köstlich: Cremige Selleriesuppe mit Kartoffelbällchen, die gefüllten Kräuternudeltaschen mit Süßkartoffelchips. Die Creme Brulee mit Beeren-Lavendeleis sowie das intensiv grüne Petersilientörtchen mit Topfencreme und Minz-Espuma und weißer Schokolade. Genießer kommen hier auf ihre Kosten.


Breakfast Dream


Wer lange und weit wandert, braucht einen richtig guten Start in den Tag und der ist im Landhof Irschen garantiert. We like: hausgemachter Kräutertee und verschiedene, regionale sowie hausgemachte Sirups, Käse und Gailtaler Speck sowie Hummus in Varianten und feine Eiergerichte.

Mehr Infos zum Slow Food Village Irschen gibt’s hier.


{Pressereise für Slow Food Kärnten}