{Beitrag erstellt in Kooperation mit VomFass}


Whisky: Im Interview mit vomFASS


Thomas Kiderlen, Vorstand der VOM FASS AG. Studium der Getränketechnologie an der FH Geisenheim. Bereits im Alter von 15 hielt er sein erstes Referat in der Schule über „Whisky“ und mit 16 Jahren absolvierte er ein Praktikum bei der Isle of Arran Distillery, die 1997 offiziell durch Queen Elizabeth II eröffnet wurde.  Jährlich verschlug es ihn nach Schottland um mehr und mehr über Distillerienn, Produktion und Qualität kennen zu lernen. Ein paar Jahre später entdeckte er, dass nicht nur Schottland hervorragenden Whisky herstellt und somit begann die Suche nach ausserordentlichen „Whiskys around the world“ – das sich heute im Sortiment von vomFASS wiederspiegelt.

  • Wie wird Whisky genau hergestellt und auf was wird dabei geachtet?

Whisky kann aus verschiedenen Getreidesorten hergestellt werden, am häufigsten ist aber Malt Whisky, der aus Gerstenmalz gewonnen wird. Aus diesem Malz wird eine Art helles Starkbier gebraut, welches dann in zwei oder drei (vor allem in Irland) Brenngängen destilliert wird. Je nach Herkunftsland muss das Destillat zwei bzw. drei Jahre in Eichenfässern lagern, bevor es sich Whisky nennen darf. Besonderes Augenmerkt liegt hierbei auf dem Wasser, das für den Brauvorgang verwendet wird, dem verwendeten Getreide – denn auch aus Weizen, Mais oder Roggen kann man Whisky machen – und auf die Art des Fasses, in das er zur Reifung gefüllt wird. Diese Komponenten haben den größten Einfluss auf den Geschmack des Whiskys.

  • Was hat es mit dem Whisky und seinem „Alter“ auf sich?

Je länger ein Whisky reift, desto harmonischer und komplexer wird er in der Regel. Scharfe Geschmäcker verflüchtigen sich zum Teil, während der Alkohol hilft, Vanille- und Karamellaromen aus dem Holz zu gewinnen. Kein Indikator für das Alter ist die Farbe des Whiskys. Je nach Fass kann der eine Whisky nach 20 Jahren noch hellgelb im Glas schimmern, während ein anderer 5-jähriger Whisky schon eine dunkle Bernsteinfarbe haben kann. Manche Whiskyhersteller setzen dem Whisky einen Schuss Zuckerkulör bei, um dem Käufer vorzugaukeln, er sei älter als er tatsächlich ist. Zum Glück muss das auf der Flasche vermerkt sein.

  • Auf welche Faktoren achtet man bei einem Whisky Tasting bzw. was macht einen „guten“ Whisky aus?

In erster Linie achtet man darauf, dass keine Fehltöne, etwa durch den Holzeinfluss, entstanden sind. Ebenso wichtig ist die Authentizität der Region im Whisky. Hier entlang zu unserer kulinarischen Reise nach Wales – auf den Spuren vom Whisky.

Vermehrt sehen wir die Entwicklung von Cask-finishes. Diese verleihen dem Whisky noch einen einzigartigen Charakter. Bei der Auswahl von Whiskies für das vomFASS Sortiment achten wir zusätzlich auf Exklusivität. Wir suchen in erster Linie nach besonderen Chargen die es dann nur bei uns gibt. Last but not least: Am Ende ist es natürlich am wichtigsten dass der Whisky schmeckt – uns und vor allem unseren Kunden.

  • Wo sind die besten Brennereien und warum?

Örtlichkeit spielt keine Rolle. Vielmehr die Qualität der Rohware und das Know-How rund um die Whiskyproduktion.  In unserem Sortiment haben wir fantastische Whiskys aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA, Schweden und Indien, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn eine Brennerei mit Herzblut konstant an der eigenen handwerklichen Perfektion arbeitet, können rund um den Globus erstaunliche Ergebnisse erreicht werden.

  • (Warum) muss Whisky im Fass gelagert werden?

Die Mindestlagerzeit für Whisky ist gesetzlich geregelt. Der Hauptcharakter eines Whiskys entsteht erst im Fass und so macht es Sinn, diese Charakteristik zu schützen, wenn ein Produkt als Whisky auf den Markt kommt.

  • Was bedeutet der Begriff „single malt“? Und welche Sorten gibt es noch?

Single Malt bedeutet, dass der Whisky aus einer einzigen Brennerei stammt (Single) und dass er aus reinem Gerstenmalz (Malt) hergestellt wurde. Es gibt unter vielen anderen Varianten auch noch Blended Malts, also Kompositionen aus den Whiskys verschiedener Brennereien, oder Single Grains. Letztere sind Whiskys, für die neben Gerstenmalz auch noch andere Getreidesorten verwendet wurden. Es gäbe noch etliche weitere Kategorien, aber das könnte diesen Rahmen sprengen…

  • Zu welchen Gerichten passt Whisky besonders gut? Stickwort: Foodparing

Traditionell trinkt man in Schottland Whisky zu Haggis – er wird sogar je nach Belieben über dieses Gericht gegossen. So vielfältig Whiskys sein können – also leicht und blumig oder schwer mit Aromen von Holz, Rosinen und Karamell – so vielfältig sind auch die Paarungsmöglichkeiten. Da Whiskys häufig kräftig sind, passen sie aber tendenziell eher zu deftiger Küche.

  • Eignet sich Whisky auch als Zutat zum Kochen – wofür würden Sie dies empfehlen?

Whisky eignet sich hervorragend zum Verfeinern von dunklen Fleischsaucen, oder aber auch zum Flambieren. Ein süßlicher Bourbon Whiskey (also ein amerikanischer Whisky mit hohem Mais-Anteil) kann mitunter auch zum Flambieren von Desserts verwendet werden! Es gibt auch fantastische Cremes, die mit einem Schuss eines leichten irischen Whiskeys einfach unwiderstehlich werden.