Slow Food Grafenstein
Genussmomente zwischen Bienen, Beeten und herrlich gedeckten Tischen
Grafenstein – ein kleiner Ort mit großen Geschmacksmomenten. Eingebettet in die sanfte Kärntner Hügellandschaft liegt dieses Genussparadies, das wir auf Einladung von Slow Food Kärnten besuchen durften. Der Ort wird im heurigen Juni zum „Slow Food Village Grafenstein“ ausgezeichnet, vorab durften wir einige der Produzenten und Gastgeber besuchen. Grafenstein liegt nur einen Katzensprung von Klagenfurt entfernt, ein herzlicher Ort geprägt vom Slow Food Grafenstein Gedanken: im Zeichen von regionalem Handwerk, ehrlichem Geschmack und viel zur Natur.
Erster Stopp: Summende Leidenschaft beim Imker Valentin Michor
Wir folgen den Spuren des Imkers Valentin Michor, der seine mehr als 80 „Wanderbienenvölker“ in der Umgebung von Grafenstein in enger Zusammenarbeit mit den ansässigen Bauern in den Wäldern verteilt. Dort wo es gerade am Schönsten blüht, wo die Bienen satte Blüten und Wälder finden, ist der ideale Standort für den Imker. Schon beim Betreten des duftenden Waldes werden wir von einem leisen Summen begrüßt.
Imker Michor empfängt uns herzlich – mit wettergegerbtem Lächeln und goldenen Honig im Glas in der Hand. Der Imker, der seine Leidenschaft in der Pension zur Berufung gemacht hat, erzählt uns von den vielen spannenden Fakten des Wundertieres „Biene“. Gemeinsam suchen wir die Königin, finden diese dann auch. Valentin Michor ist mit Leib und Seele Verantwortlicher für die Kärntner Imker, in diesem Zusammenschluss finden viele Tastings statt. Er verrät uns, dass der beste Honig immer eine Mischung aus Wald- und Blütenhonig ist. Da stimmen wir natürlich zu.
Michor Imerkei ist geprägt von seiner Slow Food Philosophie– nachhaltig, naturbelassen und immer mit Respekt vor dem Tier. Wir dürfen frischen Honig direkt aus der Wabe naschen – warm, süß und intensiv. Ein Geschmackserlebnis, das auf der Zunge bleibt. Mehr Infos hier.
Mittagspause im Restaurant Hambrusch:
Kärntner Klassiker mit Pfiff
Nach dem süßen Einstieg geht’s gemeinsam mit Valentin Michor, ins nahegelegene Restaurant Hambrusch. Hier trifft Hausmannskost auf kreative Küche. Die Karte? Ehrlich, saisonal, regional. Im Gastgarten ist es genauso gemütlich wie in der urigen Stube in der einheimische Künstler Flächen finden um ihre Bilder auszustellen. Bei schönstem Wetter genießen wir unseren sympathischen Koch und Chef Martin Hudelist kommen wir gleich ins Gespräch: er bezieht seine Produkte alle regional aus der Region. So wie den Honig von Valentin Michor, mit dem er sein regionales Salatdressing zubereitet. Fleisch, Gemüse und auch Fisch gibt ultraregional.
Wenn die Qualität stimmt, zahlen die Gäste dafür gerne faire Preise, sehen wir auch so. Damit passt seine Philosophie ganz wunderbar zum Slow Food Grafenstein, wo er als Gastronom Teil davon ist. Bevor wir bestellen, nimmt uns Martin mit in die Küche, dort wird nämlich gerade frischer Fisch von der „Fischzucht Poganitsch“ geliefert, Saibling und Forelle – die gehen am Besten. Der Einladung später bei den Teichen vorbeizuschauen folgen wir gerne. Außerdem kosten wir gleich: Martin serviert uns einen knusprigen Saibling mit Topfen-Kartoffel-Gnocchi und heimischem Spargel. Die Hadntorte {Buchweizenkuchen} muss ich natürlich probieren 😉 Hier gehts zum Buch. Slow Food Grafenstein schmeckt!
Empfehlen können wir das Hambrusch allen Klagenfurtern sowie Kärntnern egal ob es schneller Lunch bei einer Radfahrt durch Südkärnten, ein herrliches Dinner oder eine Familienfeier ist. Ehrliche Gastronomie für alle Gäste. Hier zum Restaurant.
Frischer Fisch: Besuch bei der Fischzucht Poganitsch
Am Nachmittag geht’s zur Fischzucht Poganitsch, ein echter Geheimtipp aus der Region. Im Herzen Kärntens, eingebettet in die idyllische Natur des Jauntals, liegt die Fischzucht Pogatschnig – ein Vorzeigebetrieb für nachhaltige Fischzucht und Teil der internationalen Slow Food Bewegung. Bei den Naturteichen der Familie Orsini-Rosenberg und ihren weiteren Anlagen setzt die Familie Pogatschnig auf Regionalität, Qualität und Tierwohl. Die heimischen Fische, allen voran die Kärntner Lachsforelle, wachsen hier in kristallklarem Quellwasser und in naturnahen Teichen auf – ohne Einsatz von Chemie oder künstlichem Futter.
Durch Zufall ist die Familie auf den Fisch gekommen, heute betreiben Vater und Sohn drei verschiedene Anlagen. Wir besuchen die Anlage etwas außerhalb der Ortschaft Grafenstein. Hier schwimmen Forellen und Saiblinge im kristallklaren Quellwasser, mit viel frischestem Sauerstoff und vor allem ohne Stress. Die Betreiber erklären, warum Zeit der wichtigste Zutat ist – die Fische wachsen langsamer, dafür mit mehr Geschmack. Familie Poganitsch´s ganzer Stolz ist die eigene Zucht. So bewundern wir riesige Tiger- und Regenbogenforelle sowie Saiblinge. Nur die schönsten Tiere werden Zuchttiere.
Slow Food – Mehr als nur ein Trend: Als zertifizierter Slow Food Betrieb steht die Fischzucht Pogatschnig für bewussten Genuss, regionale Lebensmittel und respektvollen Umgang mit Natur und Tier. Der gesamte Produktionsprozess – von der Aufzucht bis zur Verarbeitung – erfolgt direkt vor Ort und persönlich in der Familie. So entstehen hochwertige Fischspezialitäten, die nicht nur hervorragend schmecken und von der Familie als frisches Filet an die Gastronomie oder auf Märkten als Räucherforellenfilets oder als Aufstriche direkt vermarktet werden. Hier alle Infos.
Selber regionales Gemüse ernten bei Vitus, dem Feldgemüsebauer
Mitten im sonnigen Kärntner Unterland, genauer gesagt in Grafenstein, liegt der familiengeführte Gemüsebetrieb Vitus – Feldgemüsebauer. Hier wächst frisches, saisonales Gemüse mit viel Liebe zur Natur und einem klaren Bekenntnis zu Nachhaltigkeit. Als anerkannter Slow Food Betrieb steht Vitus für ursprünglichen Geschmack, kurze Transportwege und ein tiefes Bewusstsein für ökologische Landwirtschaft. Als Hobby begonnen ist sein kleiner aber feiner Gemüseanbau voller Passion eine echte Bereicherung für Grafenstein.
Der Gemüseanbau bei Vitus, den er sich im Konzept „learning by doing“ angeeignet hat, folgt dem Rhythmus der Natur. Auf den fruchtbaren Feldern rund um das Slow Food Grafenstein gedeihen Salate, Salate, verschiedene Wurzelgemüse, Tomaten im Gewächshaus und Brombeeren auf Sträuchen. Alles ohne chemisch-synthetische Pestizide. Statt auf Masse setzt der Betrieb auf Qualität, Geschmack und eben das selbst Ernte Prinzip. So können Kunden selbst ihr Gemüse schneiden, wiegen und vor Ort bezahlen.
Die viele Arbeit im Gemüsegarten teilt sich Veith mit Frau und Familie auf, das wäre sonst gar nicht machbar. Vor allem die Pflege der Beete und die Aussaat. Im heurigen Jahr setzt er auch auf Knoblauch, der lässt sich gut trockenen und nach und nach vermarkten. Seine Top Gemüsequalität schätzen nicht nur Endkonsumenten, sondern vor allem auch die lokalen Gastronomiebetriebe die sich gerne Salate und Co. frisch abholen.
Tipp für alle aus Klagenfurter: Vitus Feldgemüse bietet neben dem Hofverkauf auch Gemüsekisterln – frisch aus der Region für den Hausgebrauch. Quasi Slow Food Grafenstein für daheim. Mit einem vollen Korb und satter Ernte fahren wir weiter nach Hause! Mehr Infos hier.
Krönender Abschluss: High Class Sterne-Dinner im Restaurant Moritz
Der Abend bringt den kulinarischen Höhepunkt: ein Dinner im ausgezeichneten Restaurant Moritz. Hier wird Slow Food Grafenstein zur Kunstform. Anja und Roman haben sich in diesem Kleinod den Traum vom eigenen Sternelokal verwirklicht. Regionalität ist kein leeres Schlagwort, sondern gelebte Kochphilosophie. In den Gemäuern des historischen Hofes, der mit viel Bedacht saniert wurde findet sich heute einer der köstlichsten Flecken Kärntens. Das Ambiente: Ein Mix aus urbanem Chic und ländlicher Eleganz. Warme Holzelemente, liebevolle Details und ein durchdachtes Raumkonzept laden zum Verweilen ein – sei es im gemütlichen Innenbereich oder auf der Sonnenterrasse mit Blick ins Grüne. Perfekt für ein entspanntes Abendessen zu zweit, ein Familienfest (besonders schön ist der Garten für Hochzeiten) oder den besonderen Genussmoment den man sich ab und an leisten will.
Für das Wohl der und ein besonderes kulinarisches Erlebnis sorgt Anja. Ob beim Aperitif, wo die Sommelier die besten Tropfen empfehlen kann, oder beim der Brotkiste mit Wundertüte wo live am Tisch Pfeffer gemahlen wird und eine Schüttelbrotdose serviert. In gehobenem, aber dennoch lässigem Ambiente fühlt man sich sofort wohl. Weiter geht’s mit heimischem Spargel, geflämmt. Die rote Rübe in verschiedenen Texturen {dehydriert und hydriert} sowie als feines Gemüsecarpacciomatcht in die Slow Food Philosophie, denn auch das JRE und vom Guide Michelin mit einem „Green Michelin“ ausgezeichnete Haus, gehört zum Slow Food Village Grafenstein und bezieht viele Basisprodukte ultraregional. Diese Nähe zu den Produkten schmeckt man – ehrlich, unverfälscht, aromatisch.
Foodpairing: entweder genießt man fünf oder sieben Gänge, immer mit dem richtigen, von Anja empfohlenen Tropfen. Die Hauptgänge: Wildente klassisch und gebacken und der köstlich feine Saibling runden unseren Abend ab! Die Teller von Chefkoch Roman sind wie Gemälde, werden live am Tisch mit feinen Saucen garniert. Küchenchef Roman setzt auf Präzision, Regionalität und Emotion – und genau das schmeckt man. Hier zum Restaurant.
Fazit: Slow Food Grafenstein – ein Ort zum Schmecken, Staunen und Verweilen
Diese Reise hat mir einmal mehr gezeigt, wie viel Liebe, Wissen und Handwerk in jeder Zutat stecken kann. Slow Food ist hier kein Trend, sondern gelebte Philosophie. Die Produzenten von Slow Food Grafenstein werden wir nicht zum letzten Mal besucht haben.
Mehr Infos zum Slow Food Grafenstein.
{Pressereise}
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